Steve Pascolo: Impfstoffe und Therapien mit synthetischer mRNA
Von Patrik Eschle
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Von Patrik Eschle
Freitag, 10. Februar 2023, 20:00 Uhr ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur
Obwohl mRNA-Impfstoffe bereits 1993 veröffentlicht wurden, behinderte das Vorurteil der angeblichen Zerbrechlichkeit von mRNA deren Entwicklung. Tatsächlich aber ist mRNA ein sehr robustes Biomolekül: es kann auf bis zu 90 Grad erhitzt, eingefroren und gefriergetrocknet werden. Zudem lässt es sich auch in großem Maßstab leicht herstellen und kann zu einer starken Proteinexpression führen, wenn es nackt oder in Form von Nanopartikeln verabreicht wird. Private Investitionen in Unternehmen wie die im Jahr 2000 gegründete Firma CureVac oder die 2011 gegründete Firma Moderna ermöglichten das Potenzial von mRNA-basierten Therapien zu entwickeln.
Die Sicherheit, Vielseitigkeit und Wirksamkeit von mRNA-basierten
Impfstoffen wurden während der COVID-19-Pandemie unter Beweis gestellt:
Weniger als ein Jahr nach der Veröffentlichung der Sequenz von
SARS-CoV-2 wurde ein mRNA- Impfstoff gegen COVID-19 zugelassen und
vermarktet. Weitere mRNA-Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und
Krebs befinden sich in der klinischen Entwicklung und dürften in den
kommenden Jahren zugelassen werden.
Darüber hinaus werden mRNA-basierte Therapien mit nicht-immunogenen
mRNA-Formulierungen entwickelt. Das Potenzial der synthetischen mRNA in
der Medizin beginnt sich also gerade erst zu entfalten. Es ist zu
erwarten, dass dieses vielseitige Biomolekül in Zukunft als
pharmazeutischer Wirkstoff in vielen prophylaktischen und
therapeutischen Arzneimitteln eingesetzt wird.
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