Thomas Bucheli
Freitag, 19. Januar 2024, 20:00 Uhr
Viele Branchen wagen den Blick in die Zukunft, die Meteorologie aber hat unbestritten die Nase zuvorderst im Wind. Ortsbezogene Wetterprognosen gehören heute zur «Grundversorgung» und das enorme Interesse zeugt von hoher Qualität
und grossem Nutzen.
Diesen Erfolg verdanken wir auch der Tatsache, dass die weltweite, fachliche Zusammenarbeit in der Meteorologie konsequent umgesetzt worden ist, lange bevor es den Begriff «Globalisierung» gab. Die meteorologische Prognostik basiert auf streng wissenschaftlichen Methoden, stützt sich auf die modernste Technologie und wird immer präziser. Und dennoch gilt sie nicht als ‘exakte Wissenschaft’ und hat auch ihre Grenzen. Wo liegt das Problem?
Eine spezielle Herausforderung bedeutet die Vermittlung der Erkenntnisse und Prognosen an die Medien und die breite Öffentlichkeit. Die Prozesse beim Wetter und Klima sind mitunter sehr komplex und decken sich nicht zwingend mit dem Erfahrungsschatz und mit dem Reflexionsvermögen der Kunden:innen. Kompromisse zwischen detaillierter Exaktheit, möglichst guter Verständlichkeit und attraktiver Aufbereitung sind daher unabdingbar – gerade am TV. Was hat Vorrang: Wissenschaft oder die Show?
Thomas Bucheli studierte Geografie an der ETH Zürich und schloss 1988 in Meteorologie, Klimatologie und Atmosphärenphysik ab. Danach war er als Meteorologe für die damalige Schweizerische Meteorologische Anstalt tätig. 1992 wurde er beim Schweizer Fernsehen Moderator der Sendung Meteo und leitet seit 1995 die Wetterredaktion.